Die Zeiten, in denen Angler stundenlang mit der Angelrute in der Hand darauf warteten, bis ein Fisch angebissen hat, sind heute weitgehend vorbei. Moderne Bissanzeiger weisen mit akustischen und optischen Signalen zielführend auf den Biss eines Fisches hin. Das macht jeden Angelausflug viel entspannter und auch spannender. Auf dem Markt gibt es mittlerweile verschiedene Modelle von Bissanzeigern. Diese machen den Angelausflug nicht nur bequemer, sondern erhöhen vor allem das Fangpotenzial. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Die beliebtesten Bissanzeiger
Wie funktioniert ein Bissanzeiger?
Der Handel bietet heute eine Vielzahl verschiedener Bissanzeiger an und auch im Internet findet man viele Varianten dieser Angelhelfer. Diese unterscheiden sich in erster Linie in ihrer Funktionsweise. Es gibt elektronische Modelle, die mit optischen und akustischen Signalen arbeiten sowie elektronische Funkbissanzeiger oder einfache mechanische Bissanzeiger. Diese Varianten haben sowohl ihre Vorteile als auch Nachteile.
Die elektronischen Bissanzeiger
Diese Bissanzeiger zeichnen sich durch einen lauten Signalton sowie einer blinkenden LED-Lampe aus. Diese Geräte schrauben Sie einfach in das Gewinde des Rutenhalters ein. Die Angelrute kann dann ganz einfach auf den Bissanzeiger aufgelegt werden. Durch den Signalton erfährt man sogar in weiterer Entfernung von der Angelstelle, wann ein Fisch angebissen hat.
Vor- und Nachteile des elektronischen Bissanzeigers
Der elektronische Bissanzeiger bringt einige Vorteile mit sich. Die Angelrute kann abgelegt werden und Sie können sich dann vom Angelplatz entfernen. Den Signalton nehmen Sie noch einige Meter weit entfernt deutlich wahr. Sie müssen die Angelrute daher nicht ständig im Auge behalten. Durch das sofortige Signal ist es auch leicht möglich, den Anschlag zu setzen und den Fisch an den Haken zu bringen.
Der Nachteil dieser Geräte liegt aber in der Notwendigkeit einer Stromversorgung mit einer Batterie. Zudem sind diese Geräte etwas teurer als mechanische Bissanzeiger. Durch den lauten Signalton können jedoch andere Fische, die sich in der Nähe des Angelplatzes befinden, rasch vertrieben werden. Allerdings lässt sich der Signalton auch ausschalten und man kann sich auf die LED-Leuchte konzentrieren. Ein weiterer Nachteil bei elektronischen Geräten ist, dass diese sogenannte Fallbisse nicht erkennen können. Das sind jene Bisse, welche durch einen direkt auf die Angelrute zuschwimmenden Fisch erfolgen können.
Der Funkbissanzeiger
Alternativ zu den herkömmlichen elektronischen Bissanzeigern können sogenannte Funkbissanzeiger verwendet werden. Dabei handelt es sich zwar auch um ein elektronisches Gerät, doch dieses ist mit einem Sender und einem Empfänger ausgestattet. Wenn ein Fisch anbeißt, übermittelt der Sender das Signal per Funk an den Empfänger, welcher ein akustisches und optisches Signal auslöst.
Vor- und Nachteile des Funkbissanzeigers
Der Empfänger kann bei diesen Geräten direkt am Körper getragen werden. Die Reichweite des Funksignals ist wesentlich größer als bei den herkömmlichen elektronischen Bissanzeigern. Die Reichweite variiert jedoch je nach Modell. Die höchste Reichweite beträgt rund 200 m. Es gibt aber auch Geräte, die eine Reichweite bis zu 1 km aufweisen. Da der Empfänger mitgenommen werden kann, eignet er sich gut für das Angeln in der Nacht. Scheue Fische werden nicht durch den Signalton vertrieben.
Nachteilig wirkt sich bei diesen Bissanzeigern jedoch der relativ hohe Energieverbrauch aus. Die Batterien müssen öfters gewechselt werden als bei anderen Geräten. Auch Funkbissanzeiger sind relativ teuer und für die Erkennung von Fallbissen benötigt man zusätzliche Geräte wie einen Swinger oder einen Hänger.
Der mechanische Bissanzeiger
Ein mechanischer Bissanzeiger kann alternativ zu einem elektronischen Bissanzeiger verwendet werden oder als Ergänzung dazu. Diese Bissanzeiger hängen Sie einfach in die Angelschnur ein. Im Gegensatz zu den elektronischen Bissanzeigern werden diese ohne Batterien betrieben.
Vor- und Nachteile des mechanischen Bissanzeigers
Der Vorteil dieser mechanischen Geräte liegt hauptsächlich in der einfachen Bedienung. Sie brauchen den Bissanzeiger lediglich in die Angelschnur einzuhängen. Zudem sind mechanische Bissanzeiger im Vergleich zu den elektronischen Varianten sehr preisgünstig. Außerdem werden sie nicht mit einer Batterie betrieben und Sie brauchen sich daher nicht um die Stromversorgung zu kümmern.
Der Nachteil von mechanischen Bissanzeigern findet sich vorwiegend in der weniger hohen Empfindlichkeit. Das bedeutet, dass auch Fehlalarme die Folge sind. Das kann bei Wind oder bei Gewässern mit starker Strömung der Fall sein. Ferner muss die Angelrute immer im Auge behalten werden, um einen Biss rechtzeitig zu erkennen.
Varianten mechanischer Bissanzeiger
Mechanische Bissanzeiger gibt es in drei verschiedenen Varianten. Dazu gehören:
Die Aalglocke wird einfach an der Spitze der Angelrute befestigt. Wenn ein Fisch beißt, läutet die Glocke. Dieser Bissanzeiger ist die einfachste Variante und auch die preisgünstigste. Allerdings läutet die Glocke meist nur bei sehr starken Bissen und erkennt keine Fallbisse.
Der Swinger Bissanzeiger wird direkt am Gewinde des Rutenhalters befestigt. Es gibt diese Bissanzeiger auch in Ausführungen, die Sie mit einem Klinkenstecker an ein elektronisches Gerät wie beispielsweise ein Smartphone anschließen können. Der Swinger Bissanzeiger bewegt sich nach oben oder unten und zeigt auch Fallbisse an. Die Bedienung dieses Anzeigers ist allerdings etwas schwieriger und der Swinger ist in der Regel auch teurer als eine Aalglocke.
Der Hängebissanzeiger wird an der Angelschnur und dem Rutenhalter angebracht. Beim Biss bewegt sich der Anzeiger nach oben oder nach unten und erkennt auch Fallbisse. Schwimmt der Fisch von der Angelrute weg, bewegt sich der Anzeiger nach oben. Nähert sich der Fisch der Angelrute beim Biss, bewegt er sich nach untern. Swinger Bissanzeiger sind etwas teurer als eine Aalglocke und können bei Windstößen einen Fehlalarm auslösen.
Was bringt ein Bissanzeiger?
Natürlich können Sie auch ohne Bissanzeiger zum Angeln gehen. Doch mit einem derartigen Gerät erhöhen Sie die Chance auf einen Fang erheblich. Das gilt in erster Linie für elektronische Modelle. Ein Bissanzeiger bietet hauptsächlich folgende Vorteile:
Der Hauptvorteil, den Bissanzeiger mit sich bringen, liegt jedoch in der erhöhten Fangquote. Das lohnt sich, wenn man möglichst viele Fische fangen will.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Vor allem Einsteiger in den Angelsport sind mit dem breiten Angebot an Bissanzeigern oft überfordert. Aus diesem Grund sollten Sie bereits vor dem Kauf einige Überlegungen anstellen.
Wie viel kostet ein Bissanzeiger?
Die Kosten für einen Bissanzeiger sind sehr unterschiedlich und variieren je nach Modell. Die meisten Bissanzeiger bietet der Handel in Form von Sets an. Mechanische Bissanzeiger wie Allglocken, Swinger oder Hängebissanzeiger bewegen sich in der Preisklasse von 1 € bis zu 200 €. Einfache elektronische Bissanzeiger sind von 20 € bis zu 50 € zu finden und hochwertige Bissanzeiger kosten zwischen 50 € und 1.000 €. Vor allem Geräte von Markenherstellern sind in der Anschaffung etwas teurer. Der Preis für elektronische Geräte hängt in erster Linie auch von der verwendeten Technologie und der Bandbreite der Funktionen ab.
Kriterien beim Kauf
Beim Kauf können Sie auf einige weitere Kriterien achten. Zu diesen zählen in erster Linie:
Ein Set hat den Vorteil, dass Sie hierbei mehrere Bissanzeiger finden. Meist werden in einem Set neben dem eigentlichen Bissanzeiger auch Hängebissanzeiger oder ein Swinger angeboten. Wenn Sie ein Set kaufen, steigen Sie damit auch preisgünstiger aus im Vergleich zum Kauf von einzelnen Geräten.
Die Reichweite
Bei elektronischen Bissanzeigern spielt die Reichweite des Signals eine Rolle. Funkbissanzeiger haben oft eine große Reichweite, die bis zu einem Kilometer reicht. Funkbissanzeiger arbeiten gut in flachen Gebieten, wo es keine Störsignale durch Funkantennen, Handymasten oder Überlandleitungen gibt. Im Gegensatz dazu haben elektronische Anzeiger ohne Funksignal eine geringere Reichweite, sind aber meist sehr laut.
Der Bewegungssensor
Elektronische Anzeiger arbeiten entweder mit einem Flügelrad oder mit einem Infrarotsensor. Diese Sensoren reagieren auf Bewegungen und lösen ein Alarmsignal aus. Während das Flügelrad mechanisch arbeitet, sind Infrarotsensoren sehr sensible Sensoren, die auch auf kleinste Bewegungen bereits reagieren.
Die Anzeige von Fallbissen
Moderne elektronische Anzeiger sind in der Lage, auch Fallbisse zu erkennen. Dabei lösen sie ein besonderes Signal aus. Fallbisse sind bei Tageslicht gut zu erkennen. In der Nacht können elektronische Anzeiger dabei hilfreich sein.
Die Beleuchtung
Diese ist besonders beim Nachtangeln sinnvoll. Die LED-Leuchte liefert bei einem Biss das Signal. Meist wird dieses auch akustisch unterstützt. Wenn Sie mehrere Angelruten mit Bissanzeigern verwenden, sind vor allem jene Geräte vorteilhaft, welche über eine nachleuchtende LED-Anzeige verfügen. Dadurch erkennen Sie, an welcher Angelrute ein Biss erfolgt ist. Zudem gibt es auch Modelle, die eine ständig leuchtende LED-Beleuchtung liefern.
Einstellung des Alarmsignals
Alarmsignale können bei Bissanzeigern auf Empfindlichkeit, Lautstärke und Tonhöhe geregelt werden. Die Lautstärkeregelung ist wichtig, wenn man mit mehreren Leuten angeln geht und diese nicht stören will. Die Empfindlichkeit kann eingestellt werden, um auch in Gewässern mit starker Strömung keine Fehlalarme auszulösen. Die Tonhöhe kann ebenfalls verstellt werden, damit der Alarm nicht zu schrill klingt. Nicht alle Modelle sind jedoch mit allen Regelvarianten ausgestattet.
Die Ausstattung von Sets
Elektronische Bissanzeiger findet man vorwiegend in Form von Sets. In diesem sind mehrere Bissanzeiger enthalten. Die Batterien zur Stromversorgung müssen Sie jedoch in den meisten Fällen dazukaufen. Beim Grundangeln reichen in der Regel zwei Bissanzeiger vollkommen aus. Mehrere Bissanzeiger dürfen in Deutschland nicht überall verwendet werden, doch beim Angeln am Meer spielt die Anzahl der Anzeiger kaum eine Rolle. Außerdem gibt es Sets, die mehrere Varianten von Bissanzeigern beinhalten.
Wie wird ein Bissanzeiger montiert?
Die Montage des Bissanzeigers hängt in erster Linie von der Art des Modells ab. Mechanische Geräte sind am einfachsten zu befestigen. Eine Aalglocke wird einfach an der Spitze der Angel angebracht und ein Hängebissanzeiger an die Angelschnur gehängt. Etwas komplizierter ist die Sache bei elektronischen Geräten.
Um einen verlässlichen Alarm zu gewährleisten, muss das Gerät stabil befestigt werden. Vor allem, wenn Sie einen mechanischen Bissanzeiger mit einem elektronischen Gerät verbinden, ist die Montage etwas umfangreicher. Dafür benötigen Sie zwei Banksticks oder einen Rod-Pod. Ein Bankstick ist ein Speer, der in die Erde gesteckt wird. Diese findet man in verschiedenen Längen und Ausführungen.
Ein Rod-Pod ist eine Halterung zur Befestigung mehrerer Angelruten oder eben eines Bissanzeigers. Im Gegensatz zu Banksticks kann man diesen auch auf Beton oder Stein anwenden. Diese Utensilien werden am Rand des Gewässers in den Boden gesteckt und darauf wird der Swinger oder Hängebissanzeiger montiert. Der Abstand der Stäbe muss aber sehr korrekt sein, was etwas Übung erfordert. Elektronische Bissanzeiger können auch auf dem Gewinde des Rutenhalters aufgeschraubt werden. Die Angelrute legen Sie dann auf dem Bissanzeiger ab und achten darauf, dass sich die Angelschnur im Schlitz des Anzeigers befindet.
Technische Raffinessen
Um eine zuverlässige Alarmauslösung zu garantieren, sollten Sie jedoch noch einige technische Details beachten. Lesen Sie dafür die Gebrauchsanleitung des Herstellers sorgfältig durch. Prüfen Sie die Sensibilität des Bissanzeigers, indem Sie diesen zuerst in ruhigen Gewässern und später in bewegten Gewässern verwenden. Achten Sie darauf, dass der elektronische Bissanzeiger nicht mit Wasser in Berührung kommt. Spritzwasser oder Regen machen modernen Geräten jedoch nichts aus. Manche davon sind sogar vollkommen wasserdicht.
Verbindung mit dem Smartphone
Heute gibt es bereits Geräte, die Sie von Ihrem Handy oder Smartphone aus bedienen können. Dafür ist lediglich die Installation einer entsprechenden App notwendig. Die App ermöglicht es, den Alarm einzustellen und der Signalton kann ebenfalls über das Handy ertönen.
Die Angelausrüstung
Bissanzeiger sind ein zusätzliches Utensil für den Angler. Zur Grundausrüstung gehören jedoch in erster Linie die Angelrute, Köder, Haken und Schrotblei. Die Art der Angelausrüstung hängt jedoch vor allem von der Art des Angelns ab. Eine gute Angelausrüstung besteht neben der Angelrute hauptsächlich aus folgenden Komponenten:
Profis ergänzen diese Ausrüstung natürlich noch mit entsprechenden weiteren Teilen. Für Anfänger gibt es auch fertige Angel-Sets.
Häufige Fragen
Bei Bissanzeigern tauchen immer wieder einige Fragen auf. Vor allem Anfänger haben damit oft Probleme. Hier finden Sie die häufigsten Fragen und Antworten.
Fazit
Bissanzeiger stellen ein wichtiges und effizientes Hilfsmittel für den Angler dar. Vor allem elektronische Modelle bieten eine Reihe nützlicher Zusatzfunktionen, die den Angelausflug erleichtern und für höhere Fangergebnisse sorgen. Die Art des Bissanzeigers sollten Sie auf Ihr persönliches Angelverhalten abstimmen. Manche Bissanzeiger können nachts verwendet werden und andere wiederum eignen sich auch für das Angeln in Gewässern mit starker Strömung.
Die Montage von elektronischen Bissanzeigern erfordert jedoch eine gewisse Übung. Auch das Auswerfen der Angelrute muss darauf abgestimmt werden. Elektronische Bissanzeiger sind in der Regel teurer, haben aber gegenüber mechanischen Geräten eine höhere Effizienz und Empfindlichkeit. Ein moderner Bissanzeiger sorgt auf jeden Fall dafür, dass Sie die Angelrute nicht ständig beobachten müssen und sich beim Angeln auch entspannt zurücklehnen, ein Buch lesen oder sogar schlafen können.